Der Ottobrunner Filmclub ist ein Kind der Sechziger Jahre. Damals wurde das Filmgeschäft noch in Drogerien abgewickelt. In Ottobrunn gab es im „roten Haus" am Bahnhof, wie die Leute sagten, die Drogerie Hasreiter. Bei Hasreiter kaufte man die Filme und brachte sie auch wieder zurück zur Entwicklung. Die ganze Familie Hasreiter war begeistert vom Hobby Filmen und so kam es, dass im Keller der Drogerie ein Filmclub gegründet wurde. August Hasreiter wählte man als Präsident. Fortan traf man sich zu filmtechnischer Arbeit in einem Kellerraum der Drogerie. Die periodischen Treffen fanden im Gasthof zur Schwaige in der alten Landstraße 21 in Ottobrunn statt. Das Gründungsjahr des Ottobrunner Filmclub war 1964. In einem Protokoll aus dem Jahre 1966 hieß es „Die Dreharbeit wurde zumindest am Anfang nach einer Idee durchgeführt, am Schluss ließ die Konsequenz bei der Verfolgung des roten Fadens etwas zu wünschen übrig, aber mit Zwischentitel lässt sich das beim Schneiden sicher ausgleichen.“ Durchaus verständlich, wenn man bedenkt, dass damals die Filme nicht nur geschnitten, sondern auch geklebt wurden. Erstaunlich auch, dass bereits damals im vor-digitalen Zeitalter der Ottobrunner Filmclub eine Partnerschaft mit dem Filmclub Brixen pflegte und mit diesem Filme austauschte, i.d.R. in den Sommer-ferien. Hasreiters Nachfolger war August Burkei aus Glonn.
1970 hatte der
Filmclub bereits 14 Mitglieder, darunter war auch das Gründungsmitglied Othmar Groß, der bis heute als das technische Rückgrat des Vereins gilt.
Franz Saller aus Taufkirchen, ebenfalls ein Gründungsmitglied des Filmclubs und
Vorstand des Fotoclubs leitete den OfC ab 1972.
1972 wurde der Ottobrunner Filmclub dann in das Vereinsregister München eingetragen und führt seitdem das e.V. im Namen. Die Mitgliederzahl stieg auf 28, fast die Hälfte davon waren Ehefrauen der Filmer. Als neues Club-Lokal wurde der "Franziskaner" im Sportzentrum Unterhaching gewählt.
1974 kam
Roman Lanz, damals ein Ottobrunner Bürger, zum OfC. Er gehört als Schatzmeister mehr als drei Jahrzehnte zum Vorstand.
Die Gemeinde Ottobrunn ehrte Roman Lanz für 34 Jahre ehrenamtliche Vereinstätigkeit mit einer silbernen Ehrennadel. 1980 traten Johann und Hannelore Weber aus Putzbrunn in den Verein ein. Johann Weber, ein Filmer mit
langjähriger Erfahrung und ausgeprägtem Können, wurde 1982 zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Mit seinen dramaturgischen und philosophischen Ansätzen förderte er die Filmkunst im Verein bis zu seinem Ausscheiden 2014
vorbildlich und nachhaltig.
1994 wurde Dieter Brebeck aus
Siegertsbrunn zum neuen Vorsitzenden gewählt. Dieter Brebeck organisierte mehrere OfC
Film Projekte, die Dokumentation "Bettelhochzeit" (2004) für die Nachbargemeinde Höhenkirchen war eines der
aufwendigsten. Auf Betreiben von Brebeck schloss sich der Ottobrunner Filmclub 1995 dem "Bundesverband Deutscher Filmamateure (BDFA)" an. Seitdem nehmen Mitglieder an Landes- und Bundesfilmwettbewerben teil. 2001 organisierte er das erste Filmfestival in Ottobrunn mit Amateurfilmen aus Südbayern. Er leitete den Filmclub 18
Jahre lang bis ihn 2012 ein unerwarteter Schicksalsschlag an den Rollstuhl fesselte. Im November 2018 haben wir uns in Siegertsbrunn von ihm verabschiedet.
2013 wurde Rolf Rachor zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er trat sein Amt mit der Zielvorstellung an, dem Club ein zeitgemäßeres Image zu verschaffen und seine lokale Präsenz zu stärken. Die Umsetzung wurde gestartet mit dem 21. Landesfilmfestival Südbayern 2014 i.V.m. einer neuen Website und einer neuen Internetadresse. Durch den stärkeren Internetauftritt, durch mehr öffentliche Veranstaltungen und die Einführung einheitlicher 'Team-Klamotten' hat sich die öffentliche Präsenz des Filmclubs verbessert.
2017 haben die Volkshochschule Süd-Ost und der Ottobrunner Filmclub eine Kooperation vereinbart.
2018 wurde wieder ein Landesfilmfestival in Ottobrunn veranstaltet.
2019 wurden Dr.Klaus Dandl aus Oberhaching und Dr. Werner Zanzinger aus Kirchheim in den Vorstand gewählt.
2020 ab März begab sich auch unser Club in Quarantäne.
Stand: 20.02.2021